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Was ist die ESRS?

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind ein umfassendes Regelwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der Europäischen Union.

Hauptmerkmale

• Entwickelt von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG)
• Am 31. Juli 2023 von der Europäischen Kommission angenommen
• Am 1. Januar 2024 in Kraft getreten

Inhalte

Die ESRS decken ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen ab:

• Klimawandel
• Umweltverschmutzung
• Wasser- und Meeresressourcen
• Biodiversität
• Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
• Soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Gemeinschaften
• Unternehmensführung

Struktur

Die ESRS umfassen 12 Standards in 4 Kategorien:

1. Allgemeine Standards
2. Umwelt-Standards
3. Soziale Standards
4. Governance-Standards

Berichtspflichten

Unternehmen müssen über drei Hauptaspekte berichten:

1. Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft
2. Risiken für das Unternehmen durch Nachhaltigkeitsaspekte
3. Chancen durch nachhaltige Geschäftspraktiken

Die ESRS zielen darauf ab, die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu standardisieren, die Transparenz zu erhöhen und Unternehmen zu einer verantwortungsvolleren Geschäftspraxis zu bewegen.

Zusammenhang zwischen CSRD und ESRS

Die CSRD und der ESRS sind eng miteinander verbunden und ergänzen sich gegenseitig im Rahmen der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung:

CSRD – Corporate Sustainability Reporting Directive

• Übergreifende EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
• Legt fest, WER berichten muss und WANN die Berichtspflicht beginnt
• Definiert die grundlegenden Anforderungen und Verpflichtungen für Unternehmen
• Ersetzt die bisherige Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD)

ESRS – European Sustainability Reporting Standard

• Detaillierte Berichtsstandards zur Umsetzung der CSRD-Anforderungen
• Regeln WIE und WAS Unternehmen konkret berichten müssen
• Bieten einen einheitlichen Rahmen für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen
• Werden als delegierte Rechtsakte neben der CSRD erlassen

Die CSRD gibt den übergeordneten rechtlichen Rahmen vor, während die ESRS die spezifischen Berichtsanforderungen definieren. Unternehmen, die unter die CSRD fallen, müssen zwingend die ESRS für ihre Berichterstattung anwenden. Beide Elemente sind rechtsverbindlich und Teil desselben regulatorischen Rahmens zur Verbesserung der Nachhaltigkeitstransparenz von Unternehmen in der EU.

Die HERAUSFORDERUNGEN der ESRS

Bei der Umsetzung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) können Unternehmen mit folgenden Herausforderungen rechnen:

 

01

Doppelte Wesentlichkeitsbewertung

Objektiver evidenzbasierter Ansatz: Eingeschränkt durch Datenverfügbarkeit, Interpretationsspielraum und potenziell zu viele Informationen

02

Datenerfassung und -qualität

Notwendigkeit zur Verbesserung der Datenqualitätskontrollen, ähnlich der Finanzberichterstattung
• Herausforderungen bei der Datenabrufung und -implementierung, insbesondere für indirekte Geschäftsbeziehungen

03

Umfang und Komplexität

12 Berichtsstandards mit Hunderten von Fragen und potenziell Tausenden von Datenpunkten
Erfordernis neuer Datenprozesse, Werkzeuge, IT-Systeme und Ressourcen

04

Schwachstellenanalyse

Identifizierung von Lücken in der bisherigen Messung und Berichterstattung
Notwendigkeit einer neuen Infrastruktur zur Erfüllung der Standards

05

Bereichsübergreifende Zusammenarbeit

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Nachhaltigkeit, Finanzen, Risiko, IT und anderen Geschäftsbereichen erforderlich

06

Standardisierung und Vergleichbarkeit

Anpassung an neue Berichtsformate und -strukturen
Sicherstellung der Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen

Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert erhebliche Investitionen in Zeit, Ressourcen und Expertise, um die ESRS-Anforderungen effektiv umzusetzen.

 

Wer ist VERPFLICHTET?

Zeitplan der EU-Taxonomie

Zusammenhang zwischen WESENTLICHKEITSANALYSE und ESRS

Die Doppelte Wesentlichkeitsbewertung beeinflusst die ESRS-Berichterstattung auf mehrere Arten:

Identifizierung wesentlicher Themen

Sie hilft Unternehmen, die für sie relevanten ESG-Themen zu identifizieren und zu priorisieren, die in den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen werden müssen. Dies stellt sicher, dass die ESRS-Berichterstattung auf die wichtigsten Aspekte fokussiert ist.

Erhöhte Transparenz

Die Doppelte Wesentlichkeit fördert eine zuverlässigere und datengestützte Berichterstattung, indem sie verlangt, dass alle wesentlichen Auswirkungen offengelegt werden. Dies erhöht die Transparenz und reduziert das Risiko von Greenwashing.

Anpassung an Stakeholder-Bedürfnisse

Der Ansatz hilft Unternehmen, ihre Berichterstattung besser an den Bedürfnissen verschiedener Stakeholder auszurichten, einschließlich Investoren, Mitarbeiter, Gemeinden und der breiten Öffentlichkeit.

Verbessertes Risikomanagement

Durch das umfassendere Verständnis von Nachhaltigkeitsthemen können Unternehmen potenzielle Risiken besser identifizieren und in ihrer Berichterstattung adressieren.

Die Doppelte Wesentlichkeitsbewertung stellt somit einen grundlegenden Schritt zur Erfüllung der CSRD-Anforderungen dar und fördert eine aussagekräftigere und relevantere Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Das Modul ESRS-Reporting von Solution4 bietet eine umfassende Übersicht und Bearbeitungsmöglichkeiten für alle Themen der ESRS-Standards. Der ESRS-Gliederungsbaum zeigt farblich markiert den Bearbeitungsstatus der Aufgaben an. Anwender erhalten in einer Infobox Hintergrundinformationen und Bearbeitungshinweise. Ebenso sind in den Basisdaten des Systems die sogenannten Scopes (1,2,3) hinterlegt, die für die Berechnung und Gliederung des Company Carbon Footprint relevant sind.
Die KPIs und Datenpunkte werden automatisch berechnet und den Gliederungspunkten des ESRS-Baums zugewiesen. Kommentare, Interpretationen und Grafiken können hinzugefügt werden. Ein integrierter KI-Assistent unterstützt bei der Erstellung von Kommentaren und Interpretationen.
Nach Abschluss der Berechnungen und Kommentierungen wird automatisch ein gegliederter Bericht erstellt, der in verschiedenen Formaten exportiert werden kann. Die ESRS-Gliederung kann auch auf andere Frameworks wie GRI oder DNK gemappt werden.